Motivation

Ziel des hyporheischen Netzwerkes ist es, im deutschsprachigen Raum durch intensiven Austausch von wissenschaftlichen Erkenntnissen und methodischen Entwicklungen das Verständnis der hydrodynamischen, biogeochemischen und biologischen Prozesse in der hyporheischen Zone voranzutreiben. Das hyporheische Netzwerk soll einen Kristallisationspunkt für neue Projekte darstellen, indem es verschiedene Forschergruppen multidisziplinär an wenigen Untersuchungsobjekten zusammenführt. Zu diesem Zweck bietet das Netzwerk eine Internet-basierte Plattform und Workshops, um die verschiedenen Forschungsprojekte, die jeweiligen Untersuchungsstandorte und die eingesetzten Methoden anderen Forschergruppen bekannt zu machen und zu vernetzen. Aufgrund der Komplexität der Prozesse, der methodischen Vielfalt und den begrenzten Ressourcen einzelner Gruppen kann ein erheblicher Mehrwert erzielt werden, wenn verschiedene Forschergruppen am gleichen Standort ihre Arbeiten durchführen und dabei auf die Ergebnisse anderer Gruppen zurückgreifen können. Durch einen stärkeren Wissens- und Methodenaustausch insbesondere bei Nachwuchswissenschaftlern soll die Doktorandenausbildung an den beteiligten Institutionen gefördert werden.

Ein zentrales Anliegen des hyporheischen Netzwerkes ist es, Fachleute aus wasserwirtschaftlichen Institutionen, Behörden und Ingenieurbüros in das Netzwerk einzubeziehen, damit wissenschaftliche Erkenntnisse zur hyporheischen Zone eine zügige Umsetzung im Wassermanagement finden. Außerdem soll das Netzwerk eine Plattform bieten, offene Fragestellungen zu formulieren und an die Forschung zu richten. Um die ambitionierten Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie umsetzen zu können, ist ein besseres Verständnis der komplexen Prozesse in der hyporheischen Zone und Ihrer Service-Leistungen (Stoffumsatz, Temperaturausgleich, biologischer Rückzugraum) unerlässlich. Das Netzwerk soll außerdem die Position der Wissenschaft bei der direkten Einflussnahme auf nationaler und europäischer Ebene stärken. Neben der Internet-basierten Plattform organisiert sich das Netzwerk über jährlich stattfindende Workshops.

Flussrevitalisierung (Thur, CH), Foto EAWAG

© hyporheisches-netzwerk 1/6/2010