Hyporheische Zone

Die Grenzzone zwischen Fliessgewässern und angrenzenden Grundwasserleitern (hyporheische Zone) ist von außerordentlicher ökologischer Relevanz. Aufgrund der Komplexität der Austauschprozesse, ihrer zeitlichen Variabilität und ihrer räumlichen Heterogenität ist das Verständnis der hydrodynamischen, hydrochemischen und (mikro-)biologischen Prozesse sehr lückenhaft. Ziel des hyporheischen Netzwerkes ist es, im deutschsprachigen Raum durch intensiven wissenschaftlichen Austausch das Prozessverständnis zu verbessern und gleichzeitig einen zügigen Wissenstransfer in die Praxis sicherzustellen.

Flussökosysteme und Grundwasserökosysteme werden als miteinander verbundene Komponenten eines hydrologischen Kontinuums aufgefasst, die in der hyporheischen Zone ineinander übergehen. Die hyporheische Zone spielt eine wichtige Rolle in den Kreisläufen von Nährstoffen und Kohlenstoff sowie beim Schadstoff- und Energieumsatz. Während die Prozesse im Oberflächengewässer und im Grundwasser verhältnismäßig gut untersucht sind, ist das Verständnis der Grenzzone noch sehr lückenhaft. Ein besonderes Problem dabei stellen die unterschiedlichen Zeit- und Raumskalen der beiden angrenzenden Kompartimente dar. Während im Wasserkörper eine starke zeitliche Variabilität herrschen kann und Transportprozesse sehr schnell ablaufen, sind die Geschwindigkeiten und zeitlichen Variabilitäten im Grundwasser um mehrere Größenordnungen langsamer. Gleichzeitig sind aber die kleinräumlichen Unterschiede im Sediment wesentlich größer als im darüberliegenden Wasserkörper.




© hyporheisches-netzwerk 1/6/2010